Studierende sind eine wichtige Zielgruppe der Prävention und Gesundheitsförderung und Hochschulen und Universitäten die zentrale Lebenswelt, in der sie sich bewegen (Dietz et al., 2020). Das gilt auch, aber natürlich nicht nur in der COVID-19-Pandemie. Bereits die Ottawa Charta der Weltgesundheitsorganisation WHO (1986) betonte, dass Gesundheit in den Lebenswelten der Menschen geschaffen und gelebt wird: „dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben“ (WHO, 1986, S. 5).
Hier setzt auch das im Jahr 2015 verabschiedete deutsche Präventionsgesetz an, das Gesundheitsförderung und Prävention in den Lebenswelten als elementaren Baustein vorsieht. Auf internationaler Ebene wiederum weist die 2015 beschlossene Okanagan Charta explizit darauf hin, dass Hochschulen und Universitäten eine zentrale Rolle für die individuelle, kollektive und gesellschaftliche Entwicklung spielen und Gesundheit dabei ganzheitlich zu verstehen ist, unter Berücksichtigung einer Vielzahl relevanter Themen und Einflussfaktoren (International Conference on Health Promoting Universities & Colleges, 2015). Studierende von heute sind zudem die Führungskräfte von morgen und fungieren in dieser Funktion als wichtige Multiplikator:innen für das Thema Gesundheit in die Arbeitswelt und die Gesellschaft als Ganzes hinein. Ansätze zur Prävention und Förderung der Studierendengesundheit und des gesundheitsbezogenen Empowerments der Zielgruppe bleiben daher nicht auf die Lebenswelt des Studierens beschränkt, sondern entfalten ihre Wirkung auch über die Studienzeit hinaus.
Die Tagung in Mainz hat sich mit Beiträgen aus allen wissenschaftlichen und praktischen Disziplinen beschäftigt, die sich mit dem Thema der Studierendengesundheit befassen.